Book-Review: Webdesign mit (X)HTML und CSS

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Das Praxisbuch zum Einsteigen, Auffrischen und Vertiefen
Jennifer Niederst Robbins
O´Reilly Verlag
Deutsche Ausgabe der 3. Auflage

Wie bei Büchern von O´Reilly üblich und für andere Bücher bereits in diesem Rahmen bereits angemerkt, erhält der Käufer des schick in Optik und Format daher kommenden Werks auf über 450 Seiten zum Preis vom 39,90 Euro einen beeindruckenden Inhalt-zu-Preis-Quotienten. Die semantische Zusammenfassung der 21 Kapitel zu fünf ungleich umfangreichen Teilen ermöglicht es prinzipiell, das Buch auch nur in den Teilen zu nutzen, die aus professionellen Gründen gerade angeeignet werden sollen.

Als besonders angenehm habe ich es empfunden, dass in der Tendenz lieber eine klare Empfehlung für die eine oder andere in der Praxis gehärtete Möglichkeit mit Hinweis auf weiterführende Quellen zu finden war als irritierende hin- und hergewälzte diplomatische Abwägungen. Wer den Text und die präzise abfragenden Übungen jedes Kapitels durcharbeitet, sollte post-lektürell in der Lage sein, seine eigenen Fähigkeiten so einzuschätzen, dass die Frage „selbst machen“ oder „vergeben“ vernünftig begründet beantwortet werden kann. Vielleicht versetzt der Inhalt des Buches auch den einen oder die andere in die Lage, Anbieter und Lieferanten für Webdienstleistungen je nach Bedarf besser zu informieren, zu steuern oder zu kontrollieren.

Eine mein Urteil nicht beeinflussende Frage, die mich zeitweilig nicht losgelassen hat, ist die nach dem Unterschied von Übersetzung und Lokalisation eines Werkes. Auf wie viele Quellen einer anderen Sprache als der Übersetzungssprache kann man verweisen, ohne dass es seltsam auf den Leser wirkt? Vielleicht hätte ich das bei entsprechender Befugnis dazu an mancher Stelle anders gehalten? Das sind außerhalb der Wertung des Buches spannende Fragen für mich.

Mein Lob an das Team (Die Bücherproduktion von der englischsprachigen Idee bis zum deutschsprachigen Leser ist nach meinen bisherigen Kenntnissen ganz schön arbeitsteilig!) verbinde ich heute mal mit ein paar Verbesserungsmöglichkeiten andeutetenden Hinweisen:

Bei aller offensichtlichen Nützlichkeit und dem sicheren Gesamturteil „absolut empfehlenswert“ habe ich zu meiner eigenen Überraschung in der Suppe des mehrgängigen Gourmenüs (gebildet aus Gourmet und Menü…) ein paar Härchen zu vermelden. Ich hatte ohne bei der Lektüre geführte Strichliste das Gefühl, dass ein paar mehr Schreibfehler und gern durch copy & paste verursachte nicht mehr zum Satzanfang passende Satzenden auftauchten, als ich das erwartet hätte. Außerdem hat mich zuweilen das Gefühl beschlichen, dass der darstellende Ansatz mit Haupt- und Nebenspalte der Lesefluss durch die Suche nach der jeweils auf dem Seziertisch zappelnden Abbildung öfter als notwendig störte. Vielleicht bin ich beim medium Papier ein überdurchschnittlich Linearität und einfache Zusammenhänge herbei sehnender Mensch?

Nachtrag: Gelegentlich lege ich selbst gern Hand an Webseiten für mich und andere. Und ich kann sagen, dass ich wieder das eine oder andere gelernt habe, was ich en Detail hier aber nicht ausbreiten möchte.

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